Langtalereckhütte 2.450 m

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  • (auch Karlsruher Hütte genannt)
  • DAV Sektion Karlsruhe
  • Ötztaler Alpen, am Langtalereck im hintersten Gurgler Tal hoch über der abschmelzenden Zunge des Gurgler Ferners.
  • Österreich, Tirol

Zugänge:

  • Obergurgl 1.927 m 02:30 h

Nachbarhütten:

Touren:

  • Hochwilde (Nördliche 3.461 m und Südliche 3.482 m) 06:00 h
  • Eisseekogel 3.228 m 03:00 h
  • Schalfkogel 3.540 m 05:30 h
  • Vorderer Seelenkogel 3.290 m 03:30 h
  • Mittlerer Seelenkogel 3.426 m 03:30 h
  • Hinterer Seelenkogel 3.472 m 03:30 h
  • Hochebenkamm 3.166 m 02:00 h
  • Hangerer  3.021 m 03:00 h
  • Langtalerjochspitze 3.157 m 03:30 h


Quelle: Beide Bilder Helmut I. 22.08.2007

Wir starten zu unserer Tour zum Vorderen Seelenkogel

Besucht:

Bei einer von Gerd B. organisierten und geführten Sektionstour des DAV Zweibrücken haben 10 Bergkameraden vom 19. bis 25.08.2007 in der Hütte übernachtet. Wir sind am Sonntag nach Obergurgel angereist und über die Schönwieshütte zur Hütte aufgestiegen. Von Montag bis Freitag wurden von unserem Standquartier Tagestouren unternommen. 
Montag: Wir sind zunächst über den Weg 922 in Richtung Hochwilde Haus bis zur Eisenbrücke, die über den Gletscherbach des Langtaler Ferners führt rd. 100 Höhenmeter abgestiegen und anschließend steil zur alten Moräne des Gurgler Ferner aufgestiegen. Der rechts abbiegende Weg führte dann über die Felsen hinab zum schuttübersäten Ferner, den wir bei einer Höhe von ca. 2550 m überquert haben. Eine relativ neue Brücke hat uns ermöglicht die breite und tiefe Randspalte zu überwinden. Der nun folgende steile Aufstieg führte uns zum Weg 902, der von Obergurgel direkt zum Ramolhaus führt. Auf diesem haben wir steil ansteigend endlich das Ramolhaus erreicht. Leider hatten wir keine Sicht. Nach einer ausgiebigen Rast haben wir auf demselben Route den "Heimweg" angetreten.

Dienstag: Unser Gipfelziel für diesen Tag war der Hangerer 3.021 m. Wir gingen zunächst auf dem Fahrweg 922 von der Hütte abwärts bis kurz oberhalb der privaten Schönwieshütte 2.270 m. Vor Erreichen des Weges 32, der auf den Hangerer führt, haben wir über flaches Grasgelände den Gipfelsteig erreicht. Wir haben schnell an Höhe gewonnen. Im Gipfelanstieg führt der Steig durch grobe Blockschutte. Im oberen Bereich hat der nachts gefallene Neuschnee uns etwas behindert. Nach rd. 03:00 h haben wir das Gipfelkreuz erreicht. Es war windig und kalt, sodass wir nach  einer kleinen Rast abgestiegen sind. Kurz vor der Schönwieshütte hat uns der Regen erreicht. Nach einer längeren Rast in dieser, konnten wir dann den "Heimweg" - ohne Regen - antreten.

Mittwoch: Programmgemäß wollen wir heute versuchen den Vorderer Seelenkogel 3.290 m zu erreichen. Da das Wetter sich etwas verbessert hatte gingen wir optimistisch auf dieses Ziel zu.
Nach einer kurzen Strecke auf dem Weg 922 in Richtung Hochwilde Haus bog der Weg zum Seelenferner links ab und führte leicht ansteigend bis zu einer Höhe von rd. 2.600 m. Dann begann ein steiler Aufstieg bis auf eine Höhe von rd.  3.000 m. Danach ging es über wegloses Gelände - ohne Markierung - zum Seelenferner, den wir aufgrund des in den letzten Nächten gefallenen Neuschnees ohne Steigeisen begehen konnten. Bei rd. 3.200 m haben wir das Joch zwischen Vorderem und Mittlerem Seelenkogel erreicht. Es war kalt und stürmisch, vier Teilnehmer sind bei einer Höhe von 3.120 m zurückgeblieben.
Wegen Neuschnee, Wind und unbeständigem Wetter haben wir uns entschlossen wieder abzusteigen und die zeitraubende und nicht ganz einfache Gipfelgratbegehung nicht zu versuchen.

Donnerstag: Wetterbedingt hat Gerd B. eine Tour auf das Hochwildehaus als "Ruhetag" vorgeschlagen. Alle 10 Teilnehmer haben diesen Vorschlag akzeptiert und wir sind mit leichtem Gepäck auf dem uns schon vom Montag bekannten Weg 922 zur Hütte aufgestiegen. Es war sehr windig und kalt. Nach einer ausgiebigen Rast haben 6 Teilnehmer noch eine Exkursion zum Gurgler Ferner oberhalb der Hütte unternommen. Da das Wetter sich verbessert hat, der Wind ließ nach und zeitweise kam die Sonne durch, sind wir bis auf eine Höhe von 3.060 m  auf dem Ferner aufgestiegen und danach wieder zur Hütte zurückgegangen und nochmals eingekehrt.

Freitag: Die Exkursion zum Gurgler Ferner am Vortag war Anregung für unsere heutige Gletscher Tour. Gerd B. hat vorgeschlagen über den Langtaler Ferner den Übergang zum Gurgler Ferner zu machen und über das Hochwildehaus abzusteigen. Wir wanderten zunächst auf einem markierten Weg ca. 01:00 h in Richtung des Langtaler Ferner. Dann ging es im weglosen Gelände über Schutthalden zum Ferner, der im unteren Bereich ohne Schneeauflage war. Wir konnten lange ohne Steigeisen und ohne Seilsicherung bis auf eine Höhe von ca. 2.850 m aufsteigen. Nach einer kleinen Rast haben wir zwei Seilschaften mit jeweils 4 Personen gebildet und die Steigeisen angelegt. Wir sind auf dem in der AV-Karte eingezeichneten Weg in Richtung des Langtaler Joch 3.035 m aufgestiegen und kurz unterhalb diesem in südlicher Richtung bis zum P. 3.225 m gegangen, der in der AV-Karte als Hochwilde Joch bezeichnet ist. An diesem Joch konnten wir keine Abstiegsmöglichkeit erkennen. Wir sind weitergegangen bis zu dem Joch über das der Steig zur Stettiner Hütte führt, die wir sehen konnten. Von hier führt der Aufstieg zum Südgipfel der Hochwilde 3.482 m. Ein Aufstieg und Überquerung der Hochwilde kam für uns u. a. aus zeitlichen Gründen nicht in Frage. Wir gingen nach einer Rast wegen der Gletscherspalten ein Stück auf unserer Spur zurück und sind dann in nordwestlicher Richtung auf den Annakogel  gewandert. Um das Joch zwischen Annakogel und Hochwilde, Namen ist nicht bekannt, zu überschreiten, mussten wir einen steilen Aufstieg bewältigen. Gerd B. ist ohne Seil über eine Felsstufe mit losem Gestein hochgestiegen und hat eine gangbare Passage erkundet. Nach seinem Zuruf "nachkommen", bin ich als Zweiter der Seilschaft mit verlängertem Seilabstand nachgestiegen und habe meine Bergkameraden über die Felsstufe gesichert. Das restliche Stück bis zum Joch war steil aber durch die Schneeauflage gut zu gehen.
Wir sind dann über den Gurgler Ferner zum Hochwildehaus abgestiegen. Beim diesem Abstieg bin ich in eine kleine, nicht tiefe Gletscherspalte gerutscht und habe mir dabei eine schmerzhafte Zerrung in der linken Wade zugezogen, was meinen Abstieg erheblich erschwerte. Nach einer Rast in dem Hochwildehaus haben wir unseren Abstieg zur Hütte in Angriff genommen. Walter P. hat dankenswerter Weise den Inhalt meines Rucksackes zu meiner Entlastung  übernommen und mir damit den mühsamen Abstieg erleichtert.

Samstag: Abstieg über die Schönwieshütte nach Obergurgel und Heimfahrt. Ich bin - mit schwerem Rucksack - eine halbe Stunde früher gestartet, um zeitlich meine verletzungsbedingte Behinderung auszugleichen.

 
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