Die Ruine der Burg Meistersel (auch
Burg Modeneck
oder Modenbacher Schloss genannt) ist eine
Felsenburg bei Ramberg in der
Pfalz. Sie liegt auf einer Bergkuppe, die das Modenbachtal überragt, nahe
dem Pass "Drei Buchen" an der Straße von Ramberg nach
Edenkoben.
Es handelt sich bei ihr um eine der ältesten
Burgenanlagen der Pfalz, deren Name auf die Worte „Meister“
und „Saal“ bzw. „Meister des Saales“ zurückgeht. Es steht
deshalb zu vermuten, dass auf Meistersel die Ministerialen
der Reichsburg Trifels ansässig waren. Die andere
Bezeichnung „Modeneck“ rührt allerdings von dem nahe
gelegenen Modenbachtal her.
Die Burg kann auf eine fast 1000-jährige Historie
zurückblicken, denn sie wird erstmals in einer auf den
Dreikönigstag des Jahres 1100 datierten Schenkungsurkunde
des Bischofs von Speyer, Johann I. von Kraichgau, erwähnt,
der die Burg in jenem Jahr dem Bistum übergab. Ihr exaktes
Gründungsdatum ist bisher nicht bekannt, es wird jedoch im
11. Jahrhundert vermutet.
Ende des 12. Jahrhunderts erhielt die Anlage den Status
einer Reichsburg und diente vermutlich dem Schutz der Burg
Trifels. Während dieser staufischen Zeit nannte sich das
Rittergeschlecht derer von Meistersel nach ihr. Einige
seiner Mitglieder wurden mehrmals als Burgvögte erwähnt: so
1198 der Reichsministeriale Heinrich von Meistersel, danach
Siegfried von Meistersel sowie Ulrich und Jakob von
Meistersel. Als die Familie im Jahr 1277 im Mannesstamm
ausstarb, fiel die Burg zurück an König Rudolf von Habsburg,
der um 1300 die Herren von Ochsenstein, ein elsässisches
Adelsgeschlecht, mit ihr belehnte.
Mitte des 14. Jahrhunderts wurde der Besitz geteilt und
die Anlage somit zur Ganerbenburg. Bis zu acht Adelsfamilien
hatten einen Anteil an ihr. Unter den Besitzern finden sich
1391 Kurfürst Ruprecht II. von der Pfalz und ab 1404 der
Bischof von Speyer, Raban von Helmstatt.
Während des Deutschen Bauernkrieges wurde Burg Meistersel
im Jahr 1525 teilweise niedergebrannt, jedoch bald darauf
wieder aufgebaut. Erst Zerstörungen während des
Dreißigjährigen Krieges besiegelten das Ende der Anlage. Ein
Wiederaufbau wurde nicht vorgenommen, und sie verfiel zur
Ruine.
1935 kam die Burg in den Privatbesitz des Ludwigshafener
Fabrikanten Friedrich Raschig. Bis ca. 1995 wurde sie von
dessen Erbengemeinschaft verwaltet. Schlagzeilen machte der
nächste Eigentümer, der die Burg Anfang 2006 über ein
Internet-Auktionshaus verkaufen wollte. Nachdem berichtet
wurde, dass der Meistbietende enge Kontakte zur NPD habe,
erklärte die Landesregierung von Rheinland-Pfalz im April
2006, sie werde ihr Vorkaufsrecht ausüben, da eine
Privatperson mit der Unterhaltung des Denkmals überfordert
sei.
Die gesamte Anlage befindet sich in einem sehr schlechten
Zustand und ist stark einsturzgefährdet. Ihre erhaltenen,
eindrucksvollen Mauer- und Grabenreste lassen aber heute
noch die frühere Dreiteilung der Burganlage erkennen.
Das nördlich gelegene, von einer Umfassungsmauer umgebene
Vorwerk ist durch einen breiten, aus dem Felsen geschlagenen
Halsgraben von der Kernburg getrennt. Seine Ursprünge
datieren in das 15. Jahrhundert.
Die Kernburg gliedert sich in eine Ober- und eine
Unterburg. Letztere besaß früher als Verbindung zum Vorwerk
eine aufwändige, doppelte Toranlage, von der nur noch das
innere Spitzbogentor erhalten ist.
Die Mehrheit der Gebäude in der Unterburg sind heute
vollkommen oder nahezu verschwunden. Lediglich der
Gewölbekeller und Mauerreste des so genannten „steinernen
Hauses“ existieren noch.
Die Oberburg liegt auf einem 15 Meter hohen, schmalen
Felsen. Sie war von der Unterburg aus durch eine in den Fels
geschrotete Treppe erreichbar. Ein bei ihrem Bau absichtlich
ausgespartes Teilstück war in früheren Zeiten durch eine
Holzkonstruktion überspannt, die im Verteidigungsfall
zerstört werden konnte, um so den Zugang zur Oberburg zu
sichern.
Wie im Falle der Unterburg sind auch die Bauten der
Oberburg nur noch in Resten erhalten. Kunsthistorisch
bedeutsam ist dabei eine Fensternische des gotischen Palas,
die ein viergeteiltes Fenster mit gleich hohen Spitzbögen
aufweist, wie man es sonst nur noch im Elsass finden kann.
Interessant ist auch die Konstruktion des Burgbrunnens,
dessen Brunnenkammer durch eine Felsentreppe von der
Oberburg erreichbar ist. Sein Schacht ist von dort aus durch
den Felsen getrieben und auch von der Unterburg aus
zugänglich. Als zusätzliche Wasserversorgung verfügte die
Oberburg über eine Zisterne, von der noch einige Mauerreste
erhalten sind.
Von der Oberburg hat man einen herrlichen Blick bis in
die Rheinebene, aber auch auf den Trifels, die Ramburg und
große Teile des Pfälzerwaldes.
Quelle: Text Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Meistersel
Erreichbar:
Vom Parkplatz "Drei Buchen", er liegt an der L506 zwischen Ramberg und
Burrweiler, sind es ca. 15 Minuten Aufstieg zur Burg. Rechts des
Wanderweges zur Ramburg führt ein beschilderter Weg in den Wald. Nach ca. 7
Minuten führt rechts ein unbeschilderter, steiler Pfad zur Burgruine,
während ein Hinweisschild Burgenweg in der Fortsetzung zur
Ramburg führt.
Mein letzter Besuch 18.02.2009
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