Burgen
der Pfalz
und angrenzende Gebiete |
Madenburg
458 m üNN
Eschbach
Madenburg
Blick vom Aussichtspunkt der Nordostspitze der Befestigungsanlage
Heidenschuh.
Foto Hilmar Schmitt
Aufnahme mit Zoom vom 13.10.2010
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Die Burgruine Madenburg ist eine der größten und ältesten Burganlagen der
Pfalz. Die Madenburg wurde auf einem
in die Pfälzer Rheinebene vorspringenden bewaldeten Felsausläufer des Rothenbergs erbaut. Die
von Wald umgebene Ruine liegt etwa
250 m oberhalb von Eschbach.
Die Burg wurde im frühen 11. Jahrhundert erbaut, höchstwahrscheinlich als Reichsburg.
1080 scheint die Burg zusammen mit dem Trifels im Besitz Diemars von Trifels
gewesen zu sein.
1112 erobert Erzbischof Adalbert von Mainz die bisher gemeinsam dem Reich und dem
Hochstift Speyer gehörende Madenburg und gibt sie erst unter Zwang 1113 an Kaiser
Heinrich V. heraus.
1164 werden die Staufer als Hochstiftsvögte Besitzer der Burg.
Im 13. Jahrhundert übernehmen die Grafen von Leiningen mit der Reichslandvogtei über
den Speyergau die Madenburg als kaiserliche Landvögte. 1241 belegt sich der bischöflich
speyerische Beamte Eberhard von Wersau, der sehr wahrscheinlich bereits 1211/20 als
Schenk amtierte, mit dem Beinamen von Madenburg. Ob das Speyerer Hofamt des Schenken in
irgendeinem engeren Zusammenhang mit der Burg stand, ist bislang nicht bekannt. Als erster
Reichsministeriale benennt sich 1255 Konrad von Schüpf nach der Madenburg
(Conradus de Mathenberc), behält diesen Titel jedoch nicht durchgängig bei.
Durch eine urkundlich belegte Teilung bei den Leiningern ist die Madenburg 1317
Eigentum Friedrichs V. von Altleiningen. 1361 befindet sie sich im Pfandbesitz
Gerhard von Ehrenbergs, des Bischofs von Speyer, wird aber von den Leiningern wieder
ausgelöst, die sie jedoch 1365 erneut verpfänden, dieses Mal an den Ritter Diether
Kämmerer von Worms.
Im Jahr 1372 wird die Burg zum Ganerbenbesitz; zu den Mitbewohnern gehören auch die Sickinger
und die Fleckensteiner. 1408 wird mit Friedrich von Fleckenstein erstmals ein Fleckensteiner
als Gemeiner der Burg bekannt. 1415 (nach anderen Angaben auch 1423) wird die Burg unter
Johann Schwarz-Reinhard III. von Sickingen und Friedrich von Fleckenstein aufgeteilt. Dabei
wird auch die frühgotische Kapelle St. Nikolaus erwähnt.
Kurfürst Friedrich der Siegreiche nimmt nach Belagerung am 6. Mai 1470 die Madenburg ein.
1488 ist der Ritter Johannes von Heydeck nach dem Erwerb der Anteile der Fleckensteiner und
Sickinger alleiniger Besitzer der Burg, die 1511 an Herzog Ulrich von Württemberg veräußert
wird. Von den Württembergern wird sie 1516 dann an den Pfalzgrafen und Bischof Georg von Speyer
weiterverkauft; im Bauernkrieg 1525 von aufständischen Bauern erobert, geplündert
und in Brand gesetzt.
Unter Bischof Philipp von Flörsheim wird die Burg neu aus- und umgebaut. 1550 lässt
er den Philippsbau errichten und in diesem das ehemals auf der Kästenburg
beheimatete bischöfliche Archiv unterbringen. Schon zwei Jahre später erobert Markgraf
Albrecht von Brandenburg-Kulmbach die Madenburg.
1581-1610 wird sie durch Bischof Eberhard von Speyer als befestigtes Schloss im
Renaissance-Stil wieder aufgebaut. Zu den in der Kernburg entstandenen Renaissancegebäuden
gehören der 1593 errichtete Eberhardsbau und die beiden prächtigen Treppentürme aus den
Jahren 1593 und 1594.
Während des Dreißigjährigen Krieges wird sie wiederholt angegriffen, 1621 von Graf
Ludwig von Löwenstein-Scharfeneck und 1622 durch Graf Ernst von Mansfeld, der sie nach
schwerem Beschuss einnimmt. 1634 wird die Anlage durch französische Truppen erobert;
1635 durch kaiserliche Truppen zurückgewonnen. 1650 folgt erneute Belagerung durch die
Franzosen mit anschließender Rückgabe an das Hochstift Speyer, unter dessen Bischof die Burg
dürftig wieder instand gesetzt wurde.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) schließlich wird die Burg trotz ihrer mittlerweile
erheblichen Wehrkraft von den Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. unter
Joseph de Montclar endgültig zerstört. Sie wird nicht mehr aufgebaut.
1800 wird die Ruine an private Hände veräußert und 1826 an 38 Eschbacher Bürger auf Abbruch
verkauft. In der Folgezeit dient sie als Steinbruch. 1870 kommt es zu Gründung des
Madenburgvereines. Dieser kauft Teile des Burgberges auf, um die Ruine vor der endgültigen
Zerstörung zu bewahren. Seit 1871 erfolgen intensive Restaurierungsmaßnahmen.
Der lang gestreckte Burgkomplex verläuft etwa in Nord-Süd-Richtung. Er gliedert sich
in die südliche Vor- und die nördliche Kernburg, umgeben von einer Zwingeranlage.
Im Norden war die Burg durch zwei Halsgräben mit starken Schildmauern geschützt. Der
Zugang zur Burg wurde durch eine Geschützbastion gesichert, mit der teilweise
der nördliche (jüngere) Halsgraben überbaut wurde. Die nördliche jüngere Schildmauer ist
etwa 35 m lang, 12 m hoch, bis zu 7 m dick und mit Ständen für Geschütze und
Feuerwaffen versehen. Die ältere, mit Buckelquadern verkleidete innere Schildmauer
ist Teil der Kernburg. Auf der Westseite des älteren, zwischen diesen beiden Schildmauern
gelegenen Halsgrabens finden sich Grundmauern von Wirtschaftsgebäuden.
Zum Burgtor gelangt man durch den ursprünglich an beiden Enden durch Tore gesicherten
Westzwinger und die Reste einer ehemals starken Torbastion. Diese Rundbastion war in die
äußere (westliche) Zwingermauer eingebaut. Hier im Bereich der äußeren Vorburg befindet sich
vor dem Burgtor das renovierte Brunnenhaus mit dem 64 m tiefen Ziehbrunnen.
Das hohe romanische Burgtor aus dem 12.Jahrhundert wurde später verkleinert und
mit einem Spitzbogen versehen. Durch dieses Tor gelangt man in die innere Vorburg, den
Südteil der Anlage.
Im Westen der Vorburg sind von der auf einem Felsklotz errichteten frühgotischen
Nikolauskapelle noch bis zu 2,5 m hohe Grundmauerreste mit rund- und spitzbogigen
Fenstern erhalten.
Im Süden liegt das für den Betrieb der Burggaststätte genutzte, nicht originalgetreu ausgebaute
ehemalige Zeughaus. Die Gaststätte selbst wurde an der Ostseite in die Grundmauerreste einiger
ehemaliger Wirtschaftsgebäude hineingebaut.
Im Norden wird die Vorburg durch den bereits zur Kernburg gehörenden Philippsbau
begrenzt, durch den ein mit dem Wappen Bischof Philipps versehener Tordurchgang in
den oberen Burghof führt. In der Nord-Westecke des Hofes lag eine Zisterne.
Den mit Schießscharten und Fenstern ausgestatteten Philippsbau ließ Bischof Philipp 1550
erbauen. Von ihm sind noch einige Mauern erhalten, die seine einstige Größe erahnen lassen;
die oben liegende Aussichtsplattform ist erreichbar durch den südlichen der beiden gut
erhaltenen Renaissance-Treppentürme des Eberhardsbaues.
Sie entstanden 1593 und 1594. Von dem 1593 durch Bischof Eberhard von Speyer an der
Ostseite der Kernburg errichteten Renaissancegebäude selbst finden sich nur noch die Reste der
Grundmauern, weshalb der nördliche Treppenturm frei im Burghof steht.
Im Norden begrenzt die alte, etwa 3 m dicke Schildmauer die Kernburg. An ihrem westlichen Ende
ragen noch Teile des Bergfrieds empor.
Die Westseite nahmen ein mehrstöckiges Wohngebäude, möglicherweise der Palas, und
das südlich davon liegende Küchenhaus ein, von denen zum Burghof hin lediglich die
Grundmauern zu finden sind. An der Ringmauer und in der Trennmauer zwischen Wohnhaus und
Küche finden sich noch romanische Fenster. Vom Küchenhaus sind noch der Backofen und
zwei Rundbögen an der Südseite erhalten.
In der Mitte des Burghofes, zwischen dem Wohngebäude und dem nördlichen Treppenturm,
befindet sich eine weitere Zisterne.
Südlich der Vorburg befindet sich innerhalb der Zwingeranlage ein in den Felsen getriebener
Keller, über dem ursprünglich ein Gebäude errichtet worden war.
Quelle: Text Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Madenburg
Erreichbar:
Eschbach ist zu erreichen über die B10 Abfahrt Birkweiler oder besser
über die B48 von Anweiler kommend. Im Ort Eschbach ist die Zufahrt zur Burg
ausgeschildert. Großer Parkplatz unterhalb des Burgbergs im Wald. Von dort ca. 10 Minuten
mäßig steiler Aufstieg.
Über die Rundtour
Anweiler - Madenburg - Neukastel
Mein letzter Besuch am 11.03.2009, 07.04.2010
Vorbeiführende Wanderwege:
(weißer Strich mit schwarzem Punkt)
Saar-Pfalz-Weg
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