Burgen
der Pfalz
und angrenzende Gebiete |
Ruine Lützelburg
Ottrott / Lutzelbourg, Frankreich |
Die Lützelburg (französisch:
Château de Lutzelbourg)
bei Lutzelbourg im französischen Département Moselle ist
eine der bedeutendsten stauferzeitlichen Burgruinen im
lothringischen Teil der Vogesen.
Die Burg beherrscht einen der wichtigsten Vogesenübergänge
durchs Tal der Zorn (332 m) wenige Kilometer oberhalb von
Saverne. Bereits in römischer Zeit verlief in der Nähe die
Straße von Straßburg nach Metz. Heute passieren hier der
Canal de la Marne au Rhin und die Bahnlinie Straßburg-Metz.
Die Burg wurde Ende des 11. Jahrhunderts erbaut und befand
sich zunächst im Besitz der dem Haus Scarponnois
(väterlicherseits) bzw. dem Haus Savoyen (mütterlicherseits)
entstammenden Grafen von Lützelburg, bis sie nach dem Tode
von Reinard von Lützelburg († 1150) an die Bischöfe von Metz
gelangte. 1163 ließen diese die Burg auf Veranlassung
Friedrich Barbarossas neu befestigen. Die Lützelburg ist
damit eine der wenigen urkundlich genau datierbaren
stauferzeitlichen Burgenbauten.
Durch Verpfändungen und Verkäufe entwickelte sich mit der
Zeit eine Ganerbschaft zu der seit 1504 auch Franz von
Sickingen zählte. Nach dessen Tod ließ Kurfürst Ludwig V.
von der Pfalz die Burg 1523 schleifen.
Die Herrschaft Lützelstein wurde mit der pfälzischen
Grafschaft Lützelstein (La Petite-Pierre) vereinigt. Die
militärische Funktion ging auf die 1570 gegründete Festung
Pfalzburg (Phalsbourg) über.
1840 verhinderte Adolf Germain, Notar aus Phalsbourg, den
Abbruch der Burgruine, deren Steine zum Bau der Bahnlinie
Straßburg-Metz bestimmt waren. Um 1900 erwarb der
Straßburger Medizinprofessor Eugène Koeberlé die Ruine und
errichtete sich einen neoromanischen Wohnbau.
Die stauferzeitliche Anlage wurde in späterer Zeit nur wenig
verändert und ergänzt. Die Burg liegt auf einem Bergsporn
von unregelmäßigem Umriss, gegen den sie durch einen
Halsgraben geschützt ist, und hatte mit etwa
80 mal 130 Metern beträchtliche Ausmaße. Sie hat zwei in
Buckelquadern ausgeführte Bergfriede: einen größeren
quadratischen direkt am Halsgraben und einen fünfeckigen
ungefähr in der Mitte der Anlage. Die Existenz zweier
Bergfriede könnte ein Indiz für eine bei der Erneuerung
bereits bestehende Ganerbschaft der Burg sein. Die nur in
geringen Resten erhaltenen Wohnbauten waren an die Ringmauer
angelehnt, wodurch die Anlage dem Typus der Randhausburg
zuzuordnen ist. Gegen den Halsgraben ausgerichtet, steht
eine Schildmauer aus glatt behauenen Quadern mit
Zangenlöchern und einem rundbogigen Portal. Nur hier ist die
Wand in ausreichender Höhe erhalten, so dass sie über dem
Torbogen einen leichten Rücksprung zu erkennen gibt, wie er
häufig an staufischen Türmen und Mauern zu bemerken ist.
Westlich neben dem Tor finden sich die Fundamente eines
weiteren quadratischen Turmes, wahrscheinlich einziger Rest
des Vorgängerbaus aus dem 11. Jahrhundert.
Jenseits des Halsgrabens wurde im 15. Jahrhundert dem
Hauptzugang eine kleine Barbakane mit Bastionsturm
vorgelagert. Darüber hinaus finden sich keine Reste von
nachstaufischen Erweiterungen der Burg.
Quelle: Text Wikipedia
Von Ottrott zu Fuß in 00:45 h.
|
Zwecks Vergrößerung und Text, das jeweilige Bild
anklicken. |
zurück zur Übersicht Burgen
oder Pfeil zurück benutzen
Copyright ©
Hilmar Schmitt
|