Das Hambacher Schloss (früher auch
Kestenburg bzw.
Maxburg)
beim Ortsteil Hambach der rheinland-pfälzischen Stadt Neustadt an der
Weinstraße wurde im Mittelalter als Burg erbaut und in der Neuzeit
schlossartig ausgestaltet. Es gilt wegen des Hambacher Festes, das dort 1832
stattfand, als Symbol der deutschen Demokratiebewegung.
Das Hambacher Schloss liegt auf dem nach ihm benannten
Schlossberg, einem 325 m hohen Vorberg der
Haardt, die den Ostrand des
Pfälzerwaldes bildet.
Von hier aus bietet sich ein weiter Blick etwa 200 m hinunter auf die
Rebenhügel beiderseits der
Deutschen Weinstraße und auf die sich östlich anschließende
Oberrheinische Tiefebene. Deswegen beherrschte die Anlage sowohl als Schutz-
wie auch als Raubritterburg die sich bei Neustadt kreuzenden Handelswege und
ebenfalls die Nordroute des vorderpfälzischen Abschnittes des Jakobsweges
Frühe Geschichte
Die ursprüngliche Anlage stammte aus dem 11. Jahrhundert und gehörte zum
Eigentum der Salier. Der Speyerer Bischof Johannes I. († 1104), der
verwandtschaftlich mit den Saliern zusammenhing, vermachte die Burg dem
Bistum Speyer, dem sie über Jahrhunderte, bis zum Ende der Feudalzeit
gehörte. Viele Speyerer Bischöfe haben zeitweise hier residiert; Nikolaus
von Wiesbaden empfing am 12. Juni 1388, in der Burgkapelle, die
Bischofsweihe.
1552 eroberten Truppen des Markgrafen und Söldnerführers Albrecht
Alcibiades die Burg und brannten sie nieder. Durch Bischof Marquard von
Hattstein erfolgte ein notdürftiger Wiederaufbau. Die Anlage diente von nun
an einem bischöflichen Förster als Domizil.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die marode Veste 1688 von den
Franzosen niedergebrannt und blieb Ruine. Lediglich die dem Hl. Michael
geweihte Burgkapelle baute man nochmals auf und weihte sie am 9. Juli 1723
wieder. Französische Revolutionäre plünderten diese am 30. Juli 1794 erneut
und zerstörten sie. Die dort bisher von den Gläubigen verehrte Figur des
Erzengels Michael banden sie dabei zum Spott an den Schweif eines Pferdes
und ritten damit durch die Straßen. Die gesamte Burgruine fiel zunächst an
den französischen Staat, später an das Königreich Bayern.
Hambacher Fest
1832 wurde die Schlossruine durch die viertägige Protestveranstaltung von
etwa 30.000 Menschen zum Schauplatz der frühen Demokratiebestrebungen auf
deutschem Boden.
Anlass war die Unzufriedenheit der pfälzischen Bevölkerung über
Repressionsmaßnahmen der bayerischen Verwaltung. Diese hatte in den Jahren
nach 1816 wichtige Errungenschaften zurückgenommen, die dem Volk in der Zeit
der Besatzung durch Frankreich gewährt worden waren. Nachdem die bayerische
Obrigkeit eine strenge Zensur eingeführt und politische Kundgebungen
verboten hatte, gaben die Organisatoren die Veranstaltung als „Volksfest“
aus. Die Pfälzer fanden Unterstützung bei zahlreichen anderen Volksgruppen
und Einzelpersonen. Seit jenem Fest gilt das Hambacher Schloss als Sinnbild
der Demokratie in ganz Deutschland.
Wiederaufbauprojekt Maximilians von Bayern
1842 machten die königstreuen Eigentümer die Burgruine dem bayerischen
Kronprinzen und späteren König Maximilian II. zum Hochzeitsgeschenk. Seither
wird das Schloss im Volksmund auch „Maxburg“ genannt. 1844 begann Bayern mit
dem Wiederaufbau, zu dem August von Voit die Pläne lieferte. Obwohl dieser
entsprechend dem Zeitgeschmack keine Rekonstruktion der mittelalterlichen
Burg beabsichtigte, zeigen die Pläne zum neugotischen Schlossbau in
Anlehnung an Hohenschwangau einen vergleichsweise behutsamen Umgang mit der
vorhandenen Bausubstanz. So gehört von den so neugotisch anmutenden Erkern
der Fassade der linke tatsächlich zur mittelalterlichen Burg. Frei erfunden
sind an der Fassade lediglich das Maßwerk der Fenster und der Zinnenkranz.
Bereits zwei Jahre nach Baubeginn gerieten die Arbeiten ins Stocken und
kamen endgültig in den Revolutionsjahren 1848/49 zum Erliegen. Ausgeführt
wurde lediglich die Hauptfassade des Wohnbaus sowie als Torso der seitlich
und rückwärtig vom Hauptbau gelegene Altan. Über mehr als ein Jahrhundert
blieb das Hambacher Schloss eine offene Bauruine.
Quelle: Text Wikipedia
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