Ebernburg
Bad Münster am Stein-Ebernburg
Westansicht
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Die
Burg Ebernburg gibt dem
Stadtteil Ebernburg der Stadt Bad Münster am Stein-Ebernburg in der
Nahetal-Region in Rheinland-Pfalz ihren Namen. Sie befindet sich am
südöstlichen Ortsrand auf einem Bergvorsprung oberhalb des Nahetals.
Eine erste Burg und eine Siedlung befanden sich möglicherweise
ursprünglich an einer anderen Stelle, nämlich im Bereich um die evangelische
Alte Johanneskirche (sogenannte Wehrkirche) in Ebernburg.
Erste urkundliche Erwähnungen des Namens "Ebernburc" stammen von 1206,
wobei laut Böcher nicht eindeutig ist, ob die Nennung sich auf die Burg oder
den Ort bezieht. Böcher hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass der Ort
älter ist als die Burg. Im Jahre 1338 - das ist sicher - errichteten Raugraf
Ruprecht und Graf Johann von Sponheim-Kreuznach die Burg.
1448 gelangte die gesamte Herrschaft Ebernburg in den Pfand-, später
Lehnsbesitz der Sickinger, die sie erst 1750 und 1771 wieder an Kurpfalz
abtraten. Unter Schweickhardt von Sickingen und seinem Sohn Franz von
Sickingen erfolgten 1482 ein Ausbau und die Bewaffnung mit Artillerie,
insbesondere waren hier mehrere schwere Geschütze, die Scharfmetzen
vorhanden.
Im Jahr 1523 wurde die Burg als Folge der Trierer Fehde verbrannt, 1542
wieder aufgebaut, 1697 im Pfälzischen Erbfolgekrieg abermals geschleift und
in den darauffolgenden Jahren als Steinbruch verwendet (Spolien finden sich
im darunterliegenden Ort). Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts fand die
Ruine wieder Beachtung als geschichtliche Stätte. 1849 wurde zunächst ein
Ausflugslokal errichtet, erst nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte dann der
Ausbau in der heutigen Form.
Eigentümer der Ebernburg ist seit 1914 die dafür gegründete
Ebernburg-Stiftung (siehe deren Homepage), welche die Burg an den
Ebernburg-Verein e.V. (siehe deren Homepage) verpachtet hat.
Anlage
Am Fuße der Burg befindet sich das 1889 nach den Entwürfen des Bildhauers
Carl Cauer aus Bad Kreuznach von seinen Söhnen Robert und Ludwig ausgeführte
Hutten-Sickingen-Denkmal aus Bronze im Stile des Historismus. Es zeigt
Ulrich von Hutten und Franz von Sickingen.
Die Sage der Ebernburg
Einer Legende zufolge wurde im Mittelalter um die Ebernburg gekämpft. Die
Burgbewohner sollten ausgehungert werden. Die Gegner hatten daher in einigem
Abstand von der Burg mit einer Belagerung begonnen.
Als die Vorräte knapp wurden, ließ der Burgherr täglich den letzten Eber
auf den Hof zerren und auf den Rücken werfen, als ob er geschlachtet würde.
Natürlich brüllte der Eber jedes Mal in Todesangst. Als die Belagerer das
hörten, zogen sie wieder ab, da sie dachten, es wäre genug Nahrung
vorhanden. Deshalb heißt die Burg - der Sage nach - heute Ebernburg.
Sickingen und die „Herberge der Gerechtigkeit“
Sie erhielt durch den Humanisten Ulrich von Hutten, einem Freund Franz
von Sikingens, in einer Streitschrift zur Bannbulle
Exsurge Domine
des Papstes Leo X. gegen den Reformator Martin Luther den Beinamen "Herberge
der Gerechtigkeit". Dies bezog sich indirekt darauf, dass Franz von
Sickingen Luther, der auf dem Weg zum Reichstag zu Worms (1521) war, auf der
Ebernburg Asyl angeboten hatte. Luther nahm jedoch das Angebot nicht an,
sondern floh, vom Wormser Reichstag am 16. Mai 1521 für vogelfrei erklärt,
unter dem Decknamen Junker Jörg auf die Wartburg. Andere Reformatoren
dagegen, die als Anhänger Luthers ebenfalls verfolgt wurden oder ihre
Stellen verloren hatten, nahmen das Angebot Sickingens an.
Quelle: Text Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Ebernburg
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