Burg Altdahn
Dahn
Burg Altdahn
Blick von Nordwesten auf den Burgfelsen (Ostfelsen) und den
nördlichen Turm.
Foto
Hilmar Schmitt Aufnahme vom 17.11.2010
Die Burg Altdahn liegt im südlichen
Pfälzerwald, dem
Wasgau, knapp 1 km östlich der rheinland-pfälzischen
Kleinstadt Dahn.
Die Felsenburg gehört zur Dahner Burgengruppe, zu der noch die Burgen
Grafendahn und
Tanstein zählen. Die drei Burgen wurden zwar nicht gleichzeitig, aber direkt nebeneinander auf einem
Bergrücken errichtet. Eine ähnliche Form des Burgenbaus ist z. B. auch in den Vogesen im oberen Elsass
bei den drei Burgen von Husseren zu finden.
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Nähe sind die Burg Neudahn
und der Naturfelsen Jungfernsprung.
Altdahn wurde vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut. 1236 verwaltete Friedrich von Dahn die Burg
als Lehnsmann des Bischofs von Speyer, der damals Konrad IV. von Dahn hieß und wohl sein Verwandter war.
Die weitere Geschichte der Burg ist gekennzeichnet von vielen Kriegen und Zerstörungen, die immer
wieder von Aufbauphasen abgelöst wurden.
Erstmals zerstört wurde Altdahn 1363 im Verlaufe einer Fehde der Dahner mit den Fleckensteinern. Im
Anschluss daran bemächtigte sich ein Edelknecht der Burg und stellte sie notdürftig wieder her. 1372 wurde sie
erneut zerstört und der Edelknecht vertrieben. 1406 erfolgte die Zerstörung der Burg im Vierherrenkrieg, der
von 1405 bis 1408 vor allem im 40 km westlich gelegenen Bliesgau ausgetragen wurde. 1426 und 1438 brannte
sie jeweils ohne kriegerische Einwirkung ab.
Nach zwei Jahrhunderten relativer Prosperität erlitt Altdahn während des Dreißigjährigen Krieges
(1618–48) wiederum Schäden. Gleich zu Beginn des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde die Burg 1689 durch
die französischen Truppen unter der Führung von General Mélac endgültig zerstört.
Am 11. Mai 1820 ereignete sich ein Felssturz, der große Teile der verbliebenen Ruine einstürzen ließ.
Felix Mendelssohn Bartholdy besuchte am 5. August 1844 die Burgruine, um von ihr Bilder zu malen.
Sie sind im Burgmuseum ausgestellt.
1877 wurden vom Dahner Verschönerungsverein unter der bayerischen Regierung erste Sanierungsarbeiten
durchgeführt. 1936, in der Zeit des Nationalsozialismus, wurde die Restaurierung wieder aufgenommen. Nach der
Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg dauert sie seit 1960 bis in die heutige Zeit an.
2007 wurden an einem 1100 Tonnen schweren Sandsteinblock auf der Burg Risse festgestellt. Sollte
dieser zerbrechen, würde möglicherweise ein Drittel der Burg zerstört werden. Geologen brachten Sensoren
an dem Stein an, um die weitere Veränderung zu beobachten. Mit Widerlagern am Boden könnte der Felsen
gesichert werden, diese Maßnahme wäre jedoch sehr teuer und aufwändig. Entwarnung gab es dann im
Juni 2008, da die angebrachten Sensoren keine Veränderungen am Felsen verzeichneten. Die elektronischen
Sensoren wurden abgebaut und durch manuell ablesbare Felsspione ersetzt. Zwei weitere Jahre wird man den
Felsen weiterhin genau beobachten.
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