Lagerbestand und seine Bewertung

In der Produktion ist das Lagern von Material eine Teilaufgabe der Materialwirtschaft. Lagerung bedeutet die gewollte Unterbrechung des betrieblichen Materialflusses, d. h., es entstehen bewusst gebildete Lagerbestände.

Die Lagerhaltung und die damit verbundene aktuelle und kontrollierte Bestandsführung, durch die dokumentierte permanente Inventur
 ist in Verbindung mit den Aufträgen und Bedarfen ein wesentlicher Bestandteil der Materialwirtschaft und der Fertigungsplanung. Die buchmäßige frei verfügbare und nicht reservierte Lagerbestandsmenge ist auch der Anfangsbestand für die Ermittlung der dispositiven Menge eines Teiles.
Die Lagerbestandsmenge wird durch geplante und ungeplante Zu- und Abgänge entsprechend verändert.
Neben dieser Funktion in der Materialwirtschaft, ist der Wert des Lagerbestandes für die Finanzbuchhaltung von besonderer Bedeutung. Bedingt durch die erforderliche bilanzielle Gliederung ist der Lagerbestandswert über die klassifizierenden Merkmale im Teilestammsatz zu trennen in RHB (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe) sowie unfertige und fertige Erzeugnisse.

Zu den unfertigen Erzeugnisse zählen auch die in der Fertigung befindlichen noch nicht abgeschlossene F-Aufträge , deren Wert (HK) über die Nachkalkulation ermittelt wird.

Mit dem Abschluss einer Buchungsperiode werden alle abgeschlossenen F-Aufträge nachkalkuliert und die ermittelten Herstellungskosten (HK) unter Einbeziehung des vorhandenen Lagerbestandes mit den bisher ermittelten Ist-HK ein neuer gewichteter Ist-HK-Wert gebildet. Für eine Deckungsbeitragsrechnung werden die in diesen HK enthaltenen variablen Kosten (Lohn und Fertigungsmaterial) gesondert ausgewiesen.

Für die noch nicht abgeschlossenen F-Aufträge werden die bis dahin angefallenen HK ermittelt und als unfertige Erzeugnisse ausgewiesen und können so zum Abschluss der Buchungsperiode auf das entsprechende Bestandskonto der Bilanz gebucht werden. .

Von dem Lagerbestand wird eine Bestandsliste mit Menge und Wert ausgedruckt und der Wert des Gesamtbestandes wid aufgeteilt nach RHB und unfertige und fertige Erzeugnisse. Damit kann zum Abschluss der Buchungsperiode die jeweilige Veränderung  der Bilanzposition ermittelt und die entsprechenden Buchungen der Bestandsveränderungen  auf dem jeweiligen GuV-Konto vorgenommen werden.

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