Rittersteine im
Pfälzerwald Erinnerungssteine an
geschichtlich oder naturkundlich bemerkenswerte Örtlichkeiten.
Stüterhof Leiningisches Gestüt Hofruinen 15.-18.Jhdt, Ritterstein Nr.
274
Lage: Westlich Bad Dürkheim. Zwischen Stüter-Berg und
Stüter-Kopf. Das kleine Dorf, das später sogar einen eigenen Schultheiß
hatte, entwickelte sich ab 1516 um ein zur Pferdezucht der Grafen von
Leiningen erbautes Stüterhaus mit einem Stuten- und Fohlenhof. Später wurde
dort auch ein Jagdhaus für die jagdbegeisterten Leininger Grafen errichtet.
Aus einem Schriftstück von 1779 erfahren wir, dass die Leininger dort
eigenmächtig auch ein kleines Hofgut und mehrere Wohnungen für Siedler
aufbauen ließen.Inmitten eier umfriedeten Rodungsfläche mit kargem Waldboden
stand das keine Dorf, von wo aus die Kinder nach Weidenthal zur Schule und
die Toten auf den eigenen Friedhof in der nahen Gottesackerdell gebracht
wurden.In den verstreuten Wohnhütten um den Hof hausten Schlaghüter,
Waldarbeiter, Holzmacher, Fuhrleute und Taglöhner mit ihren Familien, deren
Namen, Geburtstage und Berufe wir in den Kirchenbücher von Weidenthal und
Bad Dürkheim finden. Karg war der Ackerboden, hart die Arbeit, dürftig
das tägliche Brot und wegen dem mühseligen Wasserschleppen war frisches
Trinkwasser eine kostbare Mangelware. Deshalb waren die Stüterberger, wie
man erzählt, recht struppig und ungefällig gegenüber Waldarbeiter oder
Fuhrleuten, die bei hnen anklopften um einen Schluck Wasser zu erbitten.
Meist verweigerte man mit Ausreden den erbetenen Trunk labenden Wassers.
Nach mehrmaligen mißlungenen Versuchen die Leute wegen Wildern und Wadfrevel
umzusieden, wurde im Jahre 1818 der Hof vom Staat adgekauft. Danach wurde es
stil auf dem Stüterhof. Die Bewohner zerstreuten sich in alle Winde. Was
dem Wald einst abgerungen wurde, nahm dieser wieder in Besitz und behiet es
bis heute. Geringe Häuserreste sind noch vorhanden. Der Ritterstein wurde
1984 bei einer Wanderung von den Mitgliedern des PWV-Hauptvorstandes, Ludwig
Fischer, Heinz Wittner und Wallter Eitelmann im Beisein von vielen Wanderer
eingeweiht und von dem Bürgermeister der Stadt Bad Dürkheim, Georg Kalbfuß,
aus einem echten "Derkemer Dubbeglas" mit einem edlen Dürkheimer Tropfen
getauft.
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