Rittersteine im
Pfälzerwald Erinnerungssteine an
geschichtlich oder naturkundlich bemerkenswerte Örtlichkeiten.
Todtermann
Ritterstein Nr.
75 Lage: Neben der
Hochstraße von Heldenstein nach Taubensuhl. Zwischen Ersterkopf und
Silzgrundkopf. Die Flurstücksbenennung Todtermann kommt
in der Pfalz mehrfach vor. Diese Flurnamen werden darauf zurückgeführt, dass
dort ein Unglück oder ein Verbrechen geschehen ist. Es könnten sich dort an
der alten Hochstraße auch vorgeschichtliche Gräber befinden. An einer
solchen Stelle kann aber auch ein Handwerksbursche oder ein Vagabund in
aller Stille eines natürlichen Todes gestorben sein.
Der Grund für die
Namensgebung für den oben genannten Ort kann anhand alter Schriften genau
geklärt werden. Der Rhodter Schultheiß und Haingeraidenvorsteher, Johann
Konrad Eberhard benennt die Stelle schon um 1780 in seiner Grenzbeschreibung
der dritten Haingeraide. Nach der Aufzählung von einigen Grenzsteinen vom
Steigerkopf kommend schreibt er zwischen dem Hermeskopf und Kieseleckerbild
bei Grenzzeichen Nr. 141 "Ein großer feltzen (Felsen) gegen dem Toden Mann
oder graider Josef genanndt": In der Aschrift einer Grenzbeschreibung aus
dem Jahr 1602 ewähnt derselbe Geraidenvoorsteher "so in den Weg füran, Biß
an den Graider Josef (Kräuter-Josef); genannden Toden mann": Hieraus deutet
man, dass an dieser Stelle ein Mann namens Josef zu Tode kam, der Kräuter
sammelte und darum der "Kräuter-Josef" genannt worden war. Für das Volk der
weiteren Umgebung war der aufgefundeneUnbekannte einfach ein toter Mann. In
der engeren Umgebung war er aber bekannt als Kräuter--Jost. Mit der Zeit bieb
es bei der Benenung der Fundstelle mit dem Namen "Todtermann":
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