Die Pfalz

 Rittersteine im Pfälzerwald
Erinnerungssteine an geschichtlich oder naturkundlich bemerkenswerte Örtlichkeiten.

Krönungsbusch Ritterstein Nr. 16
Lage: Auf dem Westhang des Springenberges, südöstlich des Staffelbergturmes bei Dörrenbach.
In den Kriegsjahren 1792-1794 war es den französischen Revolutionstruppen gelungen in wechselvollen und blutigen Kämpfen gegen die verbündeten Heere der Preußen und Östterreicher , die sogeannte "Reichsarmee" ; die französische Grenze bis an den Rhein vorzutragen. Revolutionärer Schwung und Begeisterung für die Ideale Libert é -  Egalité - Fraternité hatten über die friederizianische starre Verbündetentaktik gesiegt. Der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, wenn man den deutschen Kaiser in Wien überhaupt als solchen bezeichnen darf- gab denn auch seine Zustimmung zu der Besitzergreifung der linksrheinischen Gebiete durch die französische Republik im Jahre 1797 und vier Jahre später wurde die Besetzung im Frieden von Luneville  de jure anerkannt. Die französische Sprache wurde Amtssprache, der Revolutionskalender an Stelle des alten christlichen Kalenders eingeführt.
Am 20.5.1904 setzte sich der Erste Consul der französischen Republik Napoleon Bonaparte in Paris die Kaiserkrone aufs Haupt. Die großen Inspektions- und Huldigungsfahrten und die Kriege Napoleons in den nächsten Jahren sind bekannt.
Im Jahre 1809 erschollen abermals die Kriegsfanfaren.
Wieder waren es Österreich, das am 9.4.1809 Frankreich den Krieg erklärte. Auch diesmal unterlagen die Österreicher den sieggewohnten französischen Truppen. Napoleon blieb sechs Monate in Wien und hatte dort sein bekanntes Techtemechtel mit Marie Louise, der ältesten Tochter Kaiser Fanz I. Schon lange hatte der ergeizige Franzosenkaiser den Entschluss gefaßt, sich von seiner Gemahlin Josephine zu trennen, da diese trotz aller Liebe kinderlos blieb. Die Scheidung erfolgte dann auch im Januar 1810 in Paris. Ein Jahr darauf, 20.3.1811 schenkte die junge Kaiserin einem Sohn Joseph "Napoleon II." das Leben. Dieser erhielt noch den Titel "König von Rom" und "Herzog zu Reichstadt": Napoleon I. hatte edlich einen Tronfolger. Es wurde gefeiert. Auch in den besetzten inksrheinischen Gebieten gab es aus Anlaß der Geburt und Taufe befohlene Freudenkundgebungen. Mindestens mussten öffentliche Gebete, Tänze und Freudenfeuer durchgeführt werden. Die Regierug erließ eine Verfügung in welcher die Herren Maires aufgefordert wurden, an geeigneten Stellen neben den Straßen, Ruhebänke - die sogenannnten "Napoleonsbänke" - Säulen, Tränksteine und Röhrenbrunnen zum Gedenken an die"Naissance du roi de rom" zu errichten. Neben der Erstellung dieser für die Nachwelt sichtbaren Zeichen musste jede Gemeinde mit Waldbesitz einen Teil des Waldes bepflanzen, oder Obstbäume, Kastanien-, Eichen- und Lindenbäume anpflanzen. Auch die Kastanienanlage "Krönungsbusch" ist auf diese Maßnahme zurückzuführen.
 

 
Quelle. Wikipedia, Urheber: Pfalz 39
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