Burgen
der Pfalz
und angrenzende Gebiete |
Burg Wolfsburg
270 m üNN
Neustadt a. d. Weinstraße
Wolfsburg
Frontansicht der Wolfsburg
Quelle: Wikipedia, UrheberFlorian.Arnd:
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Die Ruine der Wolfsburg am westlichen
Ortseingang von Neustadt an der
Weinstraße
(Rheinland-Pfalz) liegt an der Nordseite des
Speyerbachtales auf einem Felsvorsprung ca.
130 m über der Talsohle, was einer Höhe von
270 m ü. NN entspricht. Von hier aus kann
man heute noch den ursprünglichen Talweg in
Richtung Lambrecht erkennen, an dem auch
Spuren römischer Siedlungen entdeckt wurden.
Zum Schutz des Talweges von Kaiserslautern nach Neustadt wurde die
Wolfsburg wohl zu Beginn des
13. Jahrhunderts von Pfalzgraf Ludwig dem
Kelheimer als Talsperre erbaut und
lehensurkundlich erstmals 1255 als Castrum
Volfperg mit der Stadt Nova Civitas
gemeinsam erwähnt. Neben dieser Hauptaufgabe
diente die Burg als Wohnsitz Albrechts von
Lichtenstein, der die Burg von Ludwig dem
Strengen zum Lehen erhalten hatte und diese
unter Androhung des Lehenentzugs ohne
kurfürstliche Erlaubnis nicht mehr verlassen
durfte.
Nach einer vorübergehenden Verpfändung zu
Anfang des 14. Jahrhunderts durch Kaiser
Ludwig den Bayern wurden die Kurpfalz und
die Oberpfalz durch den Hausvertrag von
Pavia von den übrigen bayerischen
Besitztümern der Wittelsbacher getrennt und
den Nachkommen des Pfalzgrafen Rudolf I.,
Rudolf II. und Ruprecht I., zugesprochen.
Bis zum Jahr 1423 diente die Burg dann
den Statthaltern der pfälzischen Kurfürsten
als Wohnsitz und bildete gemeinsam mit der
Burg Frankenstein und der Hardenburg einen
wichtigen Bestandteil zur Verteidigung der
alten pfalzgräflichen Gebiete. Da die
späteren kurfürstlichen Beamten ebenso wie
ihre niederadeligen Vorgänger anfangs noch
der Residenzpflicht auf der Wolfsburg
unterlagen, erhielten sie als Gegenleistung
für das Bewahren und Behüten der Festung
neben Geldzahlungen auch Wein, Korn, das
Jagdrecht im kurfürstlichen Wald und die
Erlaubnis, bei Bedarf Bauholz zum Unterhalt
der Burg in den umliegenden Waldungen zu
schlagen.
Während des Bauernkrieges 1525 wurde die
Burg innerhalb kürzester Zeit zweimal
erobert und geplündert. Nach der
Niederschlagung des Aufstandes wurde sie
wieder aufgebaut.
Im Dreißigjährigen Krieg diente die
Festung dann der Bevölkerung aus den
umliegenden Orten als Zuflucht, bis sie im
Jahre 1633 von kaiserlichen Truppen
niedergebrannt und geschleift wurde. Seither
ist sie Ruine.
Erst 1848 spielte die Wolfsburg wieder
eine geschichtliche Rolle, als im Zuge der
„Märzrevolution“ von der Demokratie
überzeugte Neustadter Bürger auf der
Wolfsburg ein Nationalfest feierten und die
schwarz-rot-goldene Fahne hissten.
Wegen der gestreckten Form des
Bergsporns, auf dem die Wolfsburg errichtet
wurde, ist die Ruine bei einer Länge von ca.
140 m nur ca. 30 m breit.
Der Burghang fällt nach drei
Himmelsrichtungen mehr oder minder steil ab.
Einzig die nördliche, dem Berg zugewandte
Seite wurde einerseits durch einen in den
Fels geschlagenen tiefen Halsgraben vom
ansteigenden Berghang getrennt und
andererseits mit einer dahinter errichteten
Schildmauer geschützt.
Die Felsplattform hinter dieser Mauer war
einst wie die Schildmauerecken mit
Buckelquadern ummantelt und trug einen
viereckigen Bergfried, der heute völlig
zerstört ist. Der Schildmauer vorgelagert
war eine Zwingermauer, welche die gesamte
Hauptburg und die etwas tiefer liegende
Vorburg eng umschloss. Den Zugang zum
Zwinger gewährte ein nordöstlich gelegener
Torbau, der ebenso wie das eigentliche
Burgtor heute nicht mehr vorhanden ist.
Die Kernanlage und die tiefer liegende
Vorburg sind von einer gemeinsamen, weiter
innen liegenden Ringmauer umgeben. Im
Bereich der Kernanlage dominiert neben der
Schildmauer die Ruine des quer zur
Längsrichtung erbauten ehemaligen
Herrenhauses (Palas) mit den darunter
liegenden Aufenthaltsräumen für Gäste
niederen Standes und Wachen.
Die archäologischen Ausgrabungen und
Instandhaltungsarbeiten, die während der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im
Innenhof und rund um die Burg durchgeführt
wurden, förderten eine Menge kleinerer
Fundstücke wie Münzen, Werkzeuge und
Waffenspitzen, aber auch Kellergewölbe,
Fundamentreste, Torpfeiler mit
Verankerungsbohrungen für Torangeln und
Schlösser zutage. Diese Funde geben Hinweise
auf das ehemalige Aussehen der Ruine und die
Lage einzelner Burgbereiche. Wegen fehlender
historischer Abbildungen der Wolfsburg ist
eine genaue Rekonstruktion allerdings nicht
möglich. Aufbaustudien beruhen daher immer
auf gefundenen Gemeinsamkeiten mit anderen
Burgruinen und der Erfahrung des Zeichners.
In der jüngsten Vergangenheit hat sich
der Bürgerverein Schöntal e. V. der alten
kurpfälzischen Burganlage angenommen und mit
Hilfe der Stadt Neustadt und der
Landesdenkmalämter Mainz und Speyer dringend
notwendige Sicherungs- und
Restaurierungsarbeiten durchgeführt. So
wurden etwa Grabungsarbeiten im Innenhof
vorgenommen und dabei die alte Schildmauer
gesichert und in weiten Bereichen
weitestgehend originalgetreu wieder
aufgebaut. Auch der Hang unter der Burg
wurde in seinen historischen Zustand
zurückversetzt und von übermäßigem
Pflanzenbewuchs befreit, sodass die
Wolfsburg nun wieder am Taleingang hinter
Neustadt weithin sichtbar ist.
Quelle: Wikipedia
Erreichbar:
Von Neustadt hält man
sich auf der B39 Richtung Lambrecht. Kurz vor Verlassen der Stadt Neustadt
biegt rechts eine beschilderte Straße ab. Vom Parkplatz am Sportplatz
benötigt man etwa 30 Minuten bis zur Burg.
Die Burgruine Wolfsburg ist zu Fuß über einen wunderschönen sonnigen
Wanderweg von Neustadt an der Weinstraße aus erreichbar. Vom Wanderweg und
auch von der Burg selbst, hat man eine sehr schöne Aussicht über die Dächer
der Stadt.
Mein letzter Besuch 13.04.2008
Vorbeiführende Wanderwege:
(roter Punkt)
Hertlingshausen
(Carlsberg) - Kehlingen (Petit Wingen)
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Hilmar Schmitt
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