Die Burg Neudahn im südwestlichen
Pfälzerwald erhebt sich am Nordende
eines lang gestreckten Bergrückens nahe
der Stadt Dahn. Der Kernbereich der Burg
befindet sich auf einem der
Sandsteinfelsen, wie sie für das
Dahner
Felsenland typisch sind.
Neudahn liegt 2 km nordwestlich von Dahn rechts der Lauter, die hier
am Oberlauf noch Wieslauter
genannt wird, auf einem Ausläufer des
Kauertberges etwa 90 m über der
Talsohle. Der Burgfelsen erreicht 310 m,
die Unterburg
290 m. Direkt unterhalb der Burg
mündet der Moosbach, der dort zum
früheren Betrieb einer Mühle zu einem
kleinen Woog aufgestaut ist, von rechts
her in die Wieslauter.
Der Name „Neudahn“ ist etwas
verwirrend, weil die Burg älter ist als
Grafendahn in der Dahner Burgengruppe,
wenn auch jünger als
Altdahn. Ihre Lage
befähigte sie zu Schutz und Sperre der
dort durch das Wieslautertal führenden
Straße, auf deren Trasse heute
nebeneinander die B 427 und die
Wieslauterbahn verlaufen.
Wahrscheinlich wurde die Burg um 1240
im Auftrag des Bischofs von Speyer
errichtet. Der ausführende Ministeriale
war Heinrich von Dahn, der
auch als Heinrich Mursel von
Kropsberg belegt ist. Vermutlich
erhielt er die Burg von Beginn an zu
erblichem Lehen. Sein zweiter Name wie
auch spätere Erbgänge deuten darauf hin,
dass verwandtschaftliche Beziehungen in
die Südpfalz – Kropsburg, Burrweiler –
bestanden.
Erstmals genannt wurde die Burg am 3.
Mai 1285 als
Burg Than,
wobei aus der Aufzählung der zugehörigen
Güter in der Urkunde ersichtlich wird,
dass es sich um Neudahn handeln muss.
Bereits hundert Jahre nach dem Bau
der Burg starb Mursels Familie aus, und
die Burg ging in den Besitz der
verwandten Altdahner Linie über.
Vermutlich im Vierherrenkrieg 1438
niedergebrannt und danach wieder
aufgebaut, wurde die Anlage im
Bauernkrieg 1525 erneut sehr
mitgenommen. Da allerdings 1552 König
Heinrich II. von Frankreich auf der Burg
übernachtete, dürfte sie zuvor nochmals
gründlich renoviert worden sein. Nachdem
der letzte Dahner Ritter 1603 auf Burg
Geisberg bei Burrweiler verstorben war,
fiel Neudahn an das Bistum Speyer
zurück. Fortan diente die Burg dem
bischöflichen Amtmann als Dienstsitz,
bis französische Truppen sie 1689 zu
Anfang des Pfälzischen Erbfolgekrieges
endgültig zerstörten.
Heute präsentiert sie sich dem
Besucher im Wesentlichen in derjenigen
Gestalt, die sie in den Renovierungs-
und Ausbauphasen der Zeit nach 1525 und
nach der letzten Zerstörung angenommen
hat.
Sicherungs- und
Restaurierungsmaßnahmen fanden in den
1970er Jahren statt. Die Anlage wird
betreut von der
Generaldirektion
Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz,
Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer,
und zählt neben dem Berwartstein zu den
am besten erhaltenen Burgen des
südlichen Pfälzerwaldes.
Links von der ehemaligen Toranlage im
Südosten sind noch Reste eines Turmes
von 7 m Durchmesser zu finden. Von
diesem Turm verlaufen nach Westen, dann
nach Norden abknickende Teile einer
starken Wehrmauer, die an der steilen
Nord- und Nordostseite des Hanges völlig
abgegangen ist. Sie führte zu dem
Flankierungsturm an der Nordseite der
Anlage.
Von der ältesten – spätstaufischen –
Burg sind auf dem senkrecht
abgearbeiteten, knapp 20 m hohen
Kernfelsen lediglich noch eine Zisterne
am westlichen Ende und die südlichen
Mauern des kleinen Palas mit Fenster-
und Türanlagen zu finden. Am
nordwestlichen Ende des Burgfelsens nach
Süden hin lag ein spätmittelalterlicher
Wohnbau, westlich davon ein Brunnen. Ein
ehemals verputzter Treppenturm aus
derselben Zeit, an der nordwestlichsten
Kante des Burgfelsens, führt empor zur
Oberburg. Der aktuelle Eingang im
Erdgeschoss ist, wie bei vielen Burgen,
wohl nicht authentisch und dürfte für
heutige Besucher angelegt worden sein,
wofür auch die Jahreszahl 1975 über dem
Eingang spricht. Er liegt zudem
außerhalb des inneren Burgtores. Der
historische Eingang ist an der
Innenseite des Tores links daneben in
größerer Höhe zu sehen.
Das beherrschende Bild der Burg
liefern die beiden etwa 24 m hohen
viergeschossigen Batterietürme aus der
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der
westliche durchmisst etwa 7 m, der
östliche etwa 10 m, die Mauerstärke
beträgt etwa 3 m. Zwei Geschützöffnungen
des südlichen Batterieturms zeigen
vermutlich Schlangenköpfe mit
aufgerissenem Maul in Anspielung auf den
zeitgenössischen Kanonentyp der
Feldschlange.
Zur Fortsetzung des Burgbergs nach
Ostsüdost hin wurde die Anlage durch
eine keilförmige Bastion geschützt, die
ebenfalls als „Erkennungszeichen“ von
Neudahn gilt. Die Form sollte
verhindern, dass Geschosse frontal
aufprallten. Sie schützte die Oberburg
an dem dort flacher verlaufenden
Berghang. Die Bastion und die
Geschütztürme zeigen, dass im
ausgehenden Mittelalter wesentliche
Umbauten an der Burg erfolgten und die
Burgherren damit der Einführung von
Feuerwaffen Rechnung trugen.
Quelle: Text Wikipedia
Erreichbar:
Von Hinterweidenthal kommend, die
B 427 Richtung Dahn, dann die Abfahrt "Neudahner Weiher" abfahren
und am Neudahner Weiher parken. . Von
dort ausgeschildert ca. 15 Minuten steil bergauf.
Markierung
(roter Strich).
Der schmale und steile Wanderpfad führt zunächst durch das
Dahner Felsentor,
das man auch umgehen kann.
Mein letzter Besuch 24.03.2010
Vorbeiführende Wanderwege:
(roter Strich)
Internationaler Fernwanderweg Donnersberg - Donon
Burgen Wanderweg
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