Die
Burg Montfort
ist die Ruine einer Spornburg drei Kilometer nordwestlich
der Gemeinde Hallgarten im Landkreis Bad Kreuznach in
Rheinland-Pfalz. Die Ruine liegt zwischen Hallgarten und
Duchroth auf einer
280 m ü. NN
hohen Kuppe inmitten eines Waldes.
Weder die Erbauer noch die genaue Erbauungszeit sind
bekannt. Man nimmt jedoch an, dass ihre Entstehung in die
zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts zu datieren ist. Denn zu
diesem Zeitpunkt ließ Kaiser Friedrich I. Barbarossa
(Regierungszeit: 1152 - 1190) einen ganzen Kranz von Burgen
anlegen, um die Grenzen des alten Reichslandes zu sichern.
Die Burg wurde um 1240 zur Überwachung
einer nahen Heerstraße von den Grafen von Veldenz erbaut,
die Eberhard von Lautern als Lehnsmann einsetzten.
Bis 1432 blieb die Burg im Besitz der
Familie von Lautern, die seit 1247 den Namen „von Montfort“
führten.
Im 15. Jahrhundert betätigten sich die Bewohner der
Ganerbenburg zeitweise als Raubritter. Im Jahre 1456
eroberten die Truppen des Mainzer Erzbischofs Diether von
Mainz und des Kurfürsten
Friedrich I. von der Pfalz die Burganlage und zerstörten
sie.
1480 erhielt Simon Boos von Waldeck die Burg als
Erblehen, mit der Erlaubnis diese wieder aufzubauen. Die
Familie der Boos von Waldeck, von der gleichnamigen
Burg Waldeck im Hunsrück, war bereits seit Ende des 14.
Jahrhunderts Mitgemeiner der Burg Montfort.
Obwohl es zwar einige Anzeichen für einen Wiederaufbau
einer der
Wohntürme gibt, blieb Montfort über viele Jahrhunderte
als Ruine bestehen. Die Ruine war lange Jahre auf vier
private Waldbesitzer und Anlieger aufgeteilt. Nach
bestimmten sicherheitstechnischen Auflagen der
Aufsichtsbehörde übernahm der Landkreis Bad Kreuznach im
Jahr 1969 die Ruine, ließ sie sichern und renovieren.
Heute kann man die Burgruine Montfort kostenlos
besichtigen.
Die heutige Burganlage zeigt, dank
umfangreicher Sanierungsarbeiten, im Wesentlichen den
Zustand nach der Zerstörung und vermittelt ein anschauliches
Bild einer mittelalterlichen Burg, deren Bild in späteren
Zeiten nicht durch Modernisierungen oder Verstärkungsbauten
verändert wurde.
Von der Ruine stehen noch Mauerreste der
Vorburg, des Zwingers, des Torhauses Vorburg, sowie das Tor
der Oberburg, der Bering, der Rumpf des Bergfrieds
(begehbar), die beiden Wohntürme bis in Höhe des dritten
Stockwerkes, die Grundmauern des Brunnenhauses, der
Kemenaten und der Stallungen.
So zeigt das Burgmuseum in einem
Lapidarium Überreste von Architekturteilen des
mittelalterlichen Baus und ein Rekonstruktionsmodell der
Burg Montfort. Daneben präsentiert das Museum archäologische
Funde aus den Burgruinen, wie Keramik, Glas und Eisen.