Burgen
der Pfalz und angrenzende Gebiete

Heidelsburg 340 m üNN
Waldfischbach-Burgalben

Die Heidelsburg ist eine ehemalige römische Verteidigungsanlage im westlichen Pfälzerwald. Sie liegt auf einem Felsrücken des Drei-Sommer-Berg 340 m rechts oberhalb des Schwarzbachtals 3 km südöstlich von Waldfischbach-Burgalben. Von der Burg sind noch die Reste zweier Tore, Treppen, Mauern und einer Zisterne erhalten.

Gemäß römischen Münzfunden, die in den 1970er Jahren zu Tage kamen, wurde die Heidelsburg zwischen dem 2. nachchristlichen Jahrhundert (Kaiser Hadrian) und 351 (Germaneneinfälle) errichtet. Nach Lage und Form der Anlage sowie einem gallischen Münzfund halten Historiker es allerdings für wahrscheinlich, dass der Bau auf die Kelten zurückgeht und sein Ursprung bereits um 100 v. Chr. liegt. Es ist auch nicht auszuschließen, dass die Burg in spätkarolingischer Zeit noch mal ausgebaut wurde. Gewisse Merkmale der Bearbeitung des Kammertores deuten darauf.
In einer Urkunde von 1355 wird der Felsen, Bunenstein genannt, an gleicher Stelle wie die Heidelsburg lokalisiert, von Graf Arnold von Homburg an Graf Walram von Zweibrücken verkauft. Dieser sollte auf dem Felsen eine Burg erbauen, wozu es allerdings nie kam.
Erst 1990 kam die Anlage in den Besitz der staatlichen Forst- und Schlösserverwaltung des Landesamtes für Denkmalpflege.

Auf dem steil zum Schwarzbach abfallenden Höhenrücken befand sich nach den Erkenntnissen der Historiker Christian Mehlis (1883) und Friedrich Sprater (1927/28), welche die Ausgrabungen in zwei Stufen vornehmen ließen, eine durch natürliche Buntsandsteinfelswände ergänzte ovale Ummauerung mit großen Quadern, die eine ältere Konstruktion aus Holzpfählen verstärkte. Innerhalb dieser Mauern erstreckte sich das Castrum, das durch zwei Tore von West und Ost zugänglich war.

Heute sind nur noch Rudimente der Verteidigungsmauern zu erkennen. Das Westtor ließ Sprater Ende der 1920er Jahre aus den stark bemoosten Original-Quadern wieder aufbauen. 

Im Heimatmuseum von Waldfischbach-Burgalben befindet sich ein Rekonstruktionsmodell der gesamten Anlage.

Der authentische Name ist nicht überliefert. Die Bezeichnung "Heidelsburg" weist etymologische Verwandtschaft zu "Heiden" auf und entstand erst im Mittelalter, als der Bau schon seit Jahrhunderten verfallen war. Eine lokale Quelle aus Waldfischbach erwähnt die Ruinen um 1.600.

Bei den ersten Ausgrabungsarbeiten im 19. Jahrhundert wurde eine Grabplatte freigelegt, die einen Mann mit einer Axt und eine Frau mit einem Korb darstellt. Die Axt war das Symbol des römischen Forstverwalters, des "Saltuaris", und ein gleich lautender Namenszusatz auf einer Inschrift in der Mauer sowie ein entsprechendes Werkzeug wurden auch in der Nähe der Anlage gefunden. Wenngleich schriftliche Quellen fehlen, ob und inwieweit die Römer im Umkreis der Heidelsburg tatsächlich organisierte Forstwirtschaft betrieben haben, handelt es sich dennoch um das älteste bekannte Indiz für Waldadministration in der Spätantike auf germanischem Boden. Touristische Werbematerialien künden daher von der Heidelsburg als dem ältesten Forstamt Deutschlands.

Die Grabplatte wird heute im Historischen Museum der Pfalz in Speyer aufbewahrt. Am Fundort im Bereich der zerstörten Ostmauer befindet sich eine 1876 angefertigte Kopie. Das Heimatmuseum in Waldfischbach-Burgalben besitzt einen Holzschnitt, der von einem örtlichen Hobbyschnitzer stammt.

Quelle: Text Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Heidelsburg mit Links auf meine Internetseiten.
Mein letzter Besuch 14.09.2008

Erreichbar:
Vom Parkplatz des Galgenberghauses in Waldfischbach-Burgalben in 01:00 h über den mit gelben Kreuz markierten Wanderweg.
Die Tour kann durch Abstieg ins Schwarzbachtal und Fortsetzung auf einer der vielen Wandermöglichkeiten zum Naturfreundehaus Heltersberg ausgedehnt werden.

Vom Parkplatz im Schwarzbachtal am Eingang des Dinkelsbächeltals in 00:15 h zur Burgruine. Wir gehen parallel zur Straße das Schwarzbachtal hinab (Pfad ist mit Heidelsburg gekennzeichnet) und dann rechts hoch in den Wald. Ein schräg aufwärts führender Pfad ist unsere Aufstiegsroute. Zwischen den Felsen hindurch kommen wir dann auf dem Bergrücken zu einem kleinen Plateau, wo einst die Burg stand. Wir halten uns links und stoßen am Osttor auf die Kopie der Grabplatte (siehe oben). Eine Umrundung des Bergrückens ist wegen der sehr ansehnlichen Felsen, die auch von den Kletterern benutzt werden, zu empfehlen. Der anschließende Rückweg erfolgt auf dem gleichen Weg.


Vorbeiführende Wanderwege:
(gelbes Kreuz) Fernwanderweg Saar-Rhein-Main

Mein letzter Besuch 02.07.2006 DAV
 
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