Berge und Gipfel der Alpen

Bochumer Hütte
Kitzbüheler Alpen

Das Kelchalm Berghaus, die heutige Bochumer Hütte, wurde 1832 als Unterkunft für die Knappen erbaut; es ersetzte das etwa 100 Meter oberhalb am Ruperti-Stollen gelegene baufällige alte Berghaus. Mitte des 19. Jahrhunderts war die "Kelchalpe" die produktivste Kupferabbaustätte im Bezirk Kitzbühel. 1909 kam der Bergbau zum Erliegen, wurde aber nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1921 wegen der großen Nachfrage nach Kupfer wieder aufgenommen. Bis zur endgültigen Stilllegung des Bergbaus im Jahre 1926 diente die Kelchalm dann weiter ihrem Zweck als Bergarbeiterheim.

Vor rund 80 Jahren begann das zweite Leben der heutigen Bochumer Hütte. Denn der friedliche Talkessel der Kelchalm war nicht nur mit Bodenschätzen gesegnet: die umliegenden Gras- und Felsgipfel bieten auch für Alpinisten einen ergiebigen Claim. So pachtete die Alpenvereinssektion Kitzbühel 1927 das Haus und weihte es 1928 als Alpenvereinshütte ein. Doch die Kosten zur Instandhaltung des damals schon 100 Jahre alten Hauses wuchsen der Sektion Kitzbühel über den Kopf; 1939 erwarb die wesentlich mitgliederstärkere Sektion Magdeburg das Haus, um es ab 1940 weiter als Alpenvereinshütte und Skiheim zu führen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Hütte auf Anweisung der Alliierten durch den Österreichischen Staat enteignet, und die Sektion Kitzbühel wurde mit der Verwaltung der Hütte beauftragt. Am 30.03.1964 übernahm die Sektion Bochum die  Kelchalm, die seitdem den Zusatznamen "Bochumer Hütte" trägt.

Noch heute präsentiert sich das Gebäude weitgehend so wie die damalige Bergunterkunft. Ein bisschen mang die Hütte gar einer Kapelle ähneln mit ihrem charakteristischen Glockenturm, dessen Glocke früher die Bergleute zum Essen gerufen hat und die heute noch geläutet werden kann. Bei allen Renovierungen im Laufe der Jahrzehnte hat man versucht, den historischen Charakter des Hauses weitestgehend zu erhalten.


Quelle: Text DAV Panorama 1/2008

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