Hilmar Schmitt: Alpenflora, Rotes Waldvögelein (Cephalanthera rubra),

Familie	Orchideen (Orchidaceae)
Gattung	Waldvöglein (Cephalanthera)
Alias-Name	Rotes Waldvöglein, Rote Waldlilie
Allgemein	Das Rote Waldvöglein ist ein mehrjähriger Rhizomgeophyt, der durchschnittliche Wuchshöhen von 20 bis 70 cm erreicht. Diese Pflanze bildet kräftige, kurze, kriechende Rhizome als Überdauerungsorgane, die meist verzweigt sind und durch Adventivsprosse zur Büschelbildung der Pflanzen beitragen. Der zierliche Stängel ist im unteren Teil kahl und im oberen Teil drüsig behaart. Am Grundes des Stängels entstehen einige Schuppenblätter. Die zwei bis acht schmalen, lanzettlichen bis lineal-lanzettlichen Laubblätter sind 5 bis 14 cm lang und 1 bis 3 cm breit und werden zum Blütenstand hin kleiner. Auch die Tragblätter werden zur Stängelspitze hin kleiner.
Blüte	Der lockere Blütenstand ist lang gestreckt und besteht aus einigen wenigen bis zu über 20 Blüten. Die rosarot bis fast violetten und selten weißen Blüten werden bis zu 5 cm groß. die kahlen, 15 bis 20 mm langen und 7 bis 10 mm breiten Kronblätter (Petalen) sind oval-lanzettlich. Die Kelchblätter (Sepalen) sind länglich-lanzettlich, 16 bis 23 mm lang, 6 bis 7 mm breit und außen behaart. Die 15 bis 20 mm lange Lippe (Labellum) ist zweigliedrig und im vorderen Teil dreieckig zugespitzt mit geldlichen Leisten. Der Fruchtknoten ist kurz, aufrecht und behaart.
Blütezeit	von Ende Mai bis Ende Juli.
Vorkommen	Es bevorzugt lichte, trockene Laubwälder, Kiefern- und Fichtenwälder, Waldränder und Gebüsche bis 2.600 m und ist seltener auf Halbtrockenrasen zu finden. Es liebt kalkhaltige Böden.
Sonstiges	Wie alle in Europa vorkommenden Orchideenarten steht auch das Rote Waldvögelein unter strengem Schutz.