Berge und Gipfel der Alpen
Erdgeschichte |
Muschelkalk
ist die mittlere Stufe der
Germanischen Trias
zwischen Buntsandstein und
Keuper. Wie der Name schon andeutet,
entstand der Muschelkalk in Mitteleuropa im flachen Trias-Meer
durch Ablagerung von Fossilienführenden Kalken. Bei den für den
Muschelkalk ausschlaggebenden fossilen Lebewesen, die teilweise
gesteinsbildend auftreten, handelt es sich jedoch nicht um Muscheln,
sondern um die ebenfalls Schalen tragenden Armfüßler (Brachiopoda). Die
Gesteinsbildung begann etwa 215 bis 205
Ma BP.
Muschelkalk gliedert sich in drei Schichten:
-
Oberer Muschelkalk,
-
Mittlerer
Muschelkalk und
-
Unterer Muschelkalk.
Oberer
und Unterer Muschelkalk bestehen hauptsächlich aus
Kalkstein und Dolomit. Darin finden sich viele Fossilien. Der Mittlere
Muschelkalk dagegen enthält fast keine Fossilien. Seine
Hauptbestandteile sind neben den Kalken auch die so genannten Evaporite
(Eindampfungssedimente) wie Gips, Anhydrit und Steinsalz. Die Gesteine
des Muschelkalks sind in der Regel durch hellgraue bis beige
Farbtöne charakterisiert. Stellenweise bilden sich im Bereich des
Muschelkalks so genannte Einsturzdolinen. Diese Erdfälle ereignen
sich bevorzugt dort, wo im Laufe der Zeit das Kalkgestein im Untergrund
durch Wasser (Oberflächenwasser, Grundwasser) ausgelaugt wird
(Verkarstung).
In manchen Regionen enthalten die Schichten des
Oberen und des
Unteren Muschelkalks erzhaltige Einschlüsse (sog. "Galmeien"). In
der Hauptsache handelt es sich hier um Blei-, Silber- und/oder Zinkerze.
Diese Rohstoffe, die früher sehr begehrt waren, wurden u. a. für die
Münzprägung und für die Herstellung von Waffen verwendet. Durch
zahlreiche archäoligische Funde ehemaliger Steinmühlen und
Kalkbrennereien sind Abbau und Nutzung von Muschelkalkgestein historisch
belegt. Die Belege gehen bis in das 1. Jahrhundert n. Chr. zurück. Auch
in unseren Tagen wird Muschelkalk noch abgebaut und
wirtschaftlich genutzt (z.B. im Straßenbau, als Gleisschotter,
Herstellung von Zement).
In Teilen der Weinbaugebiete Württembergs, Frankens und Baden bildet
Muschelkalk die Bodengrundlage und tritt oft felsig hervor. Die oft
extrem steilen Lagen sind schwierig zu bewirtschaften und
terrassenförmig aus Kalkstein-Trockenmauern aufgebaut. Die
Verwitterungsschicht des Muschelkalks ist geringmächtig und
erosionsgefährdet. In dem aus Muschelkalk aufgebauten Höhenzug
Elm in Niedersachsen wurde qualitativ hochwerte Elmkalkstein als
Baumaterial gewonnen.
Quelle: Text Wikipedia mit Links
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Hilmar Schmitt
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