Der Rheischer Ozean, Rheic'sche- oder Rhea-Ozean
war ein Urozean im Paläozoikum. Er existierte vor 500 bis 300
Ma BP. Benannt ist er nach der
Titanin Rhea (Mythologie). An der "Stelle" dieses Ozeans liegt heute
West- und Mitteleuropa und das Mittelmeer.
Der Rheischer Ozean lag auf der Südhalbkugel zwischen dem Großkontinent
Gondwana im Süden und dem nach Norden wandernden Kleinkontinent
Avalonia im Norden.
Nachdem sich im Ordovizium - 450 Ma BP - Avalonia mit
Baltika und dann um 400 Ma BP im
Devon mit
Laurentia
verbunden hatte, umfasste er das gesamte Meer zwischen dem
Neuentstandenen Nordkontinent Euramerika
und dem alten Südkontinent Gondwana. Im Rheischer Ozean
entstand südlich von Avalonia, Perunica und
Amorika um 420
Ma BP. Zur Zeit der Takonischen Orogenese auf Laurentia entstand eine
vulkanische Inselkette, das Hun Terrane, welches allerdings im Zuge der
Nordbewegung Gondwanas "bald" wieder in einem Tiefseebecken bzw.
Sedimentbecken verschwand. Teile dieser Inseln wurden bei der
alpidischen Gebirgsbildung gehoben und bilden heute Schichtungen in den
Faltungen der Zentralalpen.
Etwa um 300 Ma BP wurde im Perm der Rheischer Ozen geschlossen
und die Kontinente zum Superkontinent Pangäa
verschmolzen.
Im späten Jura - 150 Ma BP - nach dem Auseinanderbrechen Pangäas,
überflutete das Tethysmeer, und später in der
Kreide - um 100 Ma BP -
die Paratethys das Gebiet des ehemaligen
Rheischer Ozean. Die
unterseeische Lage ist der Grund für das Nichtvorhandensein von
Dinosaurier-Fossilien aus dieser Zeit in Europa. Erst die
Alpidische
Gebirgsbildung hob diese Schichtungen wieder über den Meeresspiegel
empor, etwa zur Zeit der KP-Grenze (65 Ma BP).
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Hilmar Schmitt
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