Berge und Gipfel der Alpen
Erdgeschichte

Plateosaurus
in bipeder Haltung

Quelle: Wikipedia, Bildautor: Tim Bekaert, 2006
 

Plateosaurus ("flache Echse") war ein pflanzenfressender Dinosaurier und gehörte innerhalb der Echsenbeckensaurier (Saurischia) zu den Prosauropoden. Der Gattungsname wurde 1837 von dem bedeutenden Frankfurter Wirbeltier-Paläontologen Hermann von Meyer (1801-1869) für einen Dinosaurierfund aus der Region Heroldsberg unweit von Nürnberg geprägt.

Plateosaurus lebte in der späten Trias etwa 220 bis 200 Ma BP in Europa, wo zahlreiche Knochen gefunden wurden. Vollständig erhaltene Skelette dieser Gattung wurden in Frick im Schweizer Kanton Aargau, sowie in Süddeutschland (Trossingen) und Ostdeutschland (Halberstadt) entdeckt. In letzteren Fundstellen wurden gar ganze Massengräber geborgen. Weitere Funde sind aus Frankreich und England bekannt. 2006 gelang erstmals der Nachweis dieser Gattung in Norwegen. In einem Gesteinsbohrkern aus 2.256 Metern Tiefe wurde der Teil eines Fußgelenks von Plateosaurus entdeckt. Es handelt sich um den ersten Dinosaurierfund in Norwegen und zugleich um das am tiefsten unter der Erdoberfläche liegende Fossil eines Dinosauriers, das je geborgen werden konnte.

Forscher aus Deutschland entdeckten, dass die Körperlänge der ausgewachsenen Tiere überraschend variabel war: so waren die bei Trossingen in Süddeutschland und Frick in der Schweiz gefundenen Exemplare von Plateosaurus engelhardi zwischen 4,8 und 10 Metern lang und bis zu 3 Metern hoch.
Untersuchungen der Knochenstrukturen zeigen, dass die Wachstumsgeschwindigkeit dieser Saurier sehr stark schwankte. So fanden Forscher Exemplare, die - bei sehr unterschiedlicher Körpergröße - schon im Alter von 12 Jahren ausgewachsen waren, dagegen hatten die Knochen des mit 27 Jahren ältesten untersuchten Tieres ihre endgültige Länge wohl noch nicht erreicht. Es wird vermutet, dass die Dinosaurier ihr Wachstum an die jeweiligen Umweltbedingungen anpassten: In warmem Klima und entsprechend guter Nahrungsversorgung, wuchsen die Tiere nicht nur Schneller, sie wurden auch größer als ihre Artgenossen. Eine solche Koppelung des Wachstums an Umweltfaktoren ist einzigartig unter den Dinosaurier und findet sich sonst nur noch bei wechselwarmen Reptilien, wie beispielsweise Schildkröten oder Krokodilen. Aufgrund des Aufbaus seiner Knochen, als auch seines Bewegungsapparats lässt sich jedoch mit einiger Sicherheit ausschließen, dass Plateosaurus wechselwarm war.

Plateosaurus war eines der größten Landtiere seiner Zeit und gehörte zu den Prosauropoden, den Vorläufer der Sauropoden, die im Jura und in der Kreidezeit lebten. Das urzeitliche Tier bewegte sich auf allen Vieren (quadruped) fort.

Wahrscheinlich lebte Plateosaurus in Herden, worauf die Entdeckung von zahlreichen Fossilien an einem Ort Hinweist. Außerdem war er, obwohl er etwas größer als die derzeit lebenden Fleischfresser war, wohl relativ wehrlos gegen Angreifer, weshalb eine Herde zusätzlichen Schutz bot. Als Waffe diente Plateosaurus die große Daumenklaue.

Quelle: Text Wikipedia mit Links auf meine Internetseiten

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